Sonstiges zur Diskussion

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Free Pussy Riot!

Oder: Plädoyer für die jungen Rebellen überall auf der Welt, die für eine gerechtere, tolerantere und menschlichere Welt kämpfen


Die Menschheit bräuchte viel mehr mutige junge Seelen - wie von der Punkrockgruppe Pussy Riot. Sie fordern die Mächtigen und Spießer heraus, so dass diese ihre hässlichen Fratzen zeigen. Es geht nicht nur um Russland sondern um die Kritik an Mächten wie Kirche, Staat und Banken überall auf der Welt, wo diese uns geißeln.
Im Westen sind die Menschen zu müde, und im Osten zu indoktriniert. Oft verkommen solche Proteste zu Strohfeuer. Die Gewalt der Mächtigen ist eine Krake mit hunderttausend Tentakeln, welche das meiste Aufbegehren im Keime ersticken. Zu groß ist die Angst vor Repressalien. Drum sind es oft junge Menschen, die frisch, hitzig und furchtlos für mehr Toleranz und Gerechtigkeit demonstrieren. Sie gehen für ihre Zukunft auf die Straße. Währenddessen sitzen die Alten desillusioniert zuhause vor der Glotze und wollen lieber ihre Ruhe. Ihr Wille ist bereits gebrochen. Revolutionen werden nicht von alten Menschen angeführt. Die Alten reden, die Jungen handeln noch …
(Ich gebe zu, dass ich zu den Alten gehöre.)
Der Tatendrang und Veränderungswille der jungen Menschen wird viel zu oft als naiv und unreif abqualifiziert. Schon möglich, dass ihre Proteste nicht immer durchdacht sind – was die Konsequenzen angeht. Aber sie handeln wirklich noch aus ihrem Herzen, und wir sollten sie ernst nehmen.
Man kann zu der Protestaktion von Pussy Riot stehen, wie man will, aber sie haben es nicht verdient, dafür eingesperrt zu werden. Russland ist nicht der Iran. Und Russland ist auch nicht China. Aber Russland hat Putin …
Als Demokrat, der die Menschenrechte hochhält, muss man sich überall einmischen, wo die Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Wenn es die Politiker nicht schaffen, dafür zu sorgen, dass wir in einer gerechteren Welt leben, muss das Volk gegen die herrschende Politik und die herrschenden Mächte rebellieren! So verstehe ich die Wut und das Aufbegehren von jungen Leuten wie Pussy Riot. Sie wollen Aufmerksamkeit für ihren Protest. Ist das denn verkehrt?
Sie tun keiner Fliege was. Sie verletzen höchstens Gefühle, die in der Mehrheit hochgradig heuchlerisch sind. Diese mutigen, jungen Frauen sollten für ihre Zivilcourage bewundert und nicht verurteilt werden.
In Deutschland bräuchten wir mehr "Pussy Riot". Viel mehr! Wir haben zwar (nur) Merkel, aber auch hier werden wir seit langem von der Politik und den Mächtigen an der Nase herumgeführt. Alles hängt zusammen. Wir können nicht mehr wegschauen.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Mehr als Beschneidung


Ein Gesetzentwurf ist auf dem Weg, welcher die Beschneidung von Knaben aus religiösen Gründen in Deutschland legalisiert. Moslems und Juden atmen auf. Die Befürworter argumentieren mit der Religionsfreiheit. Mir war schon die Taufe zu viel. Meine Eltern ließen mich damals taufen, weil es in unserer Gesellschaft üblich war. Welche Religionsfreiheit haben Kinder? Eine rhetorische Frage, denn sie haben keine. Die Eltern entscheiden ganz selbstverständlich für ihre Kinder, was sie glauben sollen, und was sie an religiösen Zeremonien über sich ergehen lassen müssen. Nun konnte ich als junger Mann relativ einfach wieder aus der Kirche austreten. Aber eine Beschneidung ist nicht rückgängig zu machen! Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der die Kinder nicht automatisch „religiösisiert“ werden. Sollen sie sich doch (frei) entscheiden, wenn sie vor dem Gesetz mündig sind. Dann würden solche Diskussionen wie jetzt aktuell zur Beschneidung überflüssig. Als Christen-Kind bin ich noch mal glimpflich weggekommen: ich habe meine Vorhaut noch. Aber ich weiß, was meine Eltern, wären sie Juden (oder Moslems), im Falle meiner Beschneidung auf meine kritischen Fragen geantwortet hätten: „Weil es alle machen lassen, Junge. Weil es bei uns Tradition ist, Junge. Weil Gott es so will, Junge.“ Und: „Du wirst uns nochmal dankbar dafür sein.“ Schon möglich, wenn es stimmt, dass ein beschnittener Mann besseren und längeren Sex hat. Da hätte ich mir in jüngeren Jahren manchen vorzeitigen Samenerguss erspart.
Nun, es wird wohl so kommen, dass die Beschneidung von Knaben seine gesetzliche Legitimation erhält. Die Religionen sind zu mächtig, haben eine zu große gesellschaftliche Lobby, als dass sich die Vernunft und der Schutz des Kindes durchsetzen können. Ich betone, dass ich prinzipiell dagegen bin, dass Kinder von einer Religionsgemeinschaft indoktriniert werden und religiöse Zeremonien durchmachen müssen. Es sollte doch in einer Zeit, welche dem aufklärerischen Gedankentum viel zu verdanken hat, möglich sein, dass wir die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft vor einer Assimilierung und vor Verletzung schützen. Dies würde meiner Meinung nach auch den immer noch großen Religionskonflikten überall auf der Welt entgegenwirken. Menschen, die von klein auf auf bestimmte unsinnige Werte, Dogmen und Traditionen eingeschworen werden, haben es im Erwachsenenalter schwer, sich in einer komplexen Welt unbefangen zu orientieren.
Die Beschneidungsdebatte zeigt mir mal wieder, dass in Sachen Aufklärung* noch einiges zu tun ist.



* „Aufklärung war der Wunsch danach, dass menschliche Angelegenheiten von der Vernunft geleitet werden, anstatt durch Religion, Aberglauben oder Offenbarung; und der Glaube an die Kraft der menschlichen Vernunft die Gesellschaft zu verändern und das Individuum von den Fesseln der Tradition oder der willkürlichen Autorität zu befreien. All dies gestützt durch eine Weltanschauung, die zunehmend durch die Wissenschaft anstatt durch Religion oder Tradition validiert wird.“ Dorinda Outram: The Enlightenment (1995), Quelle: Wikipedia

Dienstag, 9. Oktober 2012

Ein bisschen Weltuntergang


Düster und diffus dringt das Licht der Sonne durch die graue Wolkenmasse. Ein Licht, das über hunderttausend Jahre alt sein soll, sagten sie in der TV-Doku heute Nacht.
Ja, heute sieht das Licht ziemlich alt aus, denke ich. Mit der Helioseismologie hat man eine Methode, den Aufbau der Sonne sehr genau zu verstehen. Ein Satellit liefert rund um die Uhr Bilder von der Sonne, wie wir sie noch nie sahen. Ich schaue auf den Plasmariesen im Fernsehen und frage mich, auf was ich da blicke. Ich versuche etwas zu verstehen, aber ich denke nur: Wow, die Sonne!
Irgendwann nach der Sonnen-Doku wachte ich auf, und es lief eine andere Doku - über Menschen, die nach Paraguay auswanderten, weil sie glauben, dass dort die Welt nicht untergeht. Verkürzt gesagt. Und eine Frau aus Dresden überlegte sich, wie man das Elbwasser zu Trinkwasser aufbereiten könne. Ein Sonnensturm würde die gesamte Elektrizität lahmlegen – und was dann? Es gibt Menschen, die auf den Ernstfall hin Vorräte horten. Früher war es der drohende Atomkrieg, heute der von den Mayas oder von Nostradamus vorhergesagte Weltuntergang. „Es liegt etwas in der Luft“, sagten die Auswanderer in Paraguay. Ich bewunderte ihre Einstellung, wie sie unter ganz einfachen Lebensbedingungen dort eine neue Existenz aufbauten, wie sie es genossen, der westlichen Leistungsgesellschaft entflohen zu sein. Ich drehte mich in meinem Bett hin und her und überlegte, was ich eigentlich bräuchte, wenn es hart auf hart käme. Wenn ich nicht mehr an Bier herankäme, täte es auch Most. Ich sollte mich hinsichtlich der Mostherstellung mal schlau machen. Schaden kann es nicht, egal, ob die Welt untergeht oder nicht. Irgendein schlauer Mensch erwähnte in der Doku dann noch einen Spruch, der Luther zugeschrieben wird: „Wenn ich wüßte, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen. “ Ein gerissener Hund, dieser Luther. Auch er dachte an den Most.
Als ich heute Morgen aufwachte, blickte ich in einen düsteren Tag. Wolken streiften die Berghänge, und die Bäume trieften vor Regenwasser. Keine Sonne. Hoffentlich geht die Welt mal an einem solch beschissenen Tag unter.

Freitag, 14. September 2012

Clash of Cultures


Ich gebe zu, dass mir die neuerlichen Gewalteskalationen in der islamischen Welt Magengrummeln bereiten – wenn man bedenkt, dass der Anteil der Moslems in der Welt insgesamt zunehmen wird. Ich möchte weiterhin in einer säkularen und aufgeklärten Gesellschaft leben. Die Trennung von Kirche und Staat halte ich für immanent wichtig für die freie geistige Entfaltung des Individuums. Es kann nicht sein, dass sich eine Religion in alle Belange des menschlichen und gesellschaftlichen Lebens einmischt und in absolutistischer Manier bestimmt, was gut und was schlecht ist.
Es ist noch nicht lange her, dass wir uns hier – Gott sei Dank - im Zuge der Aufklärung von der Kirche emanzipierten. Umso mehr tut es weh zu sehen, wie sehr der Islam trotzig an mittelalterlichen Traditionen und Denkweisen festhält.
Wir wissen gerade in Deutschland noch sehr gut, was ein Größenwahn - , was Totalitarismus anrichten kann. Leider sind Menschen aus vielen Gründen immer wieder empfänglich für totalitäre Ideen. Eine moderne Staatenverfassung garantiert uns seit über einem halben Jahrhundert Frieden, Freiheit und Demokratie. Der Islamismus gefährdet, wenn er sich weiter ausdehnt, die hart erkämpften Errungenschaften unserer westlichen Zivilisation. Die aggressiven Reaktionen von Millionen Muslimen überall auf der Welt auf einen dummen Film machen mir Angst - dieser Aufschrei der Massen, dass ihre religiösen Gefühle beleidigt wurden … (Ich könnte kotzen.), als ob ein Nicht-Muslim keine Ehre hätte. Das Ärgernis darüber, dass in diesem Film das Ansehen des Propheten Mohammed verunglimpft wird, ist verständlich, aber nichts rechtfertigt die Inbrandsetzung westlicher Botschaften und die Ermordung von Botschaftsinsassen. Solcherlei barbarischen Akte sind in jedem Fall eine Schmach für die zivilisierte Menschheit.
Natürlich: Nicht alles was glänzt, ist Gold: der Westen bekleckerte sich auch nicht nur mit Ruhm. Darum pauschal alles Westliche zu verurteilen, zeugt von Ignoranz. Wer sich derart aufhetzen lässt, ist entweder sehr dumm oder verzweifelt …
Ebenso will ich nicht alle Muslime in einen Topf werfen. Doch sehe ich eine große Gefahr der Ansteckung – was dann tatsächlich zu einem Kampf der Kulturen ausufern könnte. Oder haben wir den nicht schon?
Ich habe Angst. Das Internet globalisierte die Welt medial. Man kann die Augen nicht mehr verschließen.

Montag, 3. September 2012

Never Sorry


Jedenfalls war ich nicht der einzige Kinobesucher. Das Kino war gerade so gefüllt, wie ich es liebe. Ich konnte ganz außen zum Flur hin Platz nehmen, um schnell und unkompliziert zur Toilette zu kommen. Natürlich hatte ich Bier in der Tasche.
Bevor der Vorhang geöffnet wurde, hielt ein Menschenrechtler eine Ansprache zu dem Film – im hiesigen Dialekt. Ehrlich gesagt, ich hatte das Gefühl, dass keiner der Besucher recht zuhörte. Vorne am Durchgang zum Klo hatten sie einen Informationsstand aufgebaut, wo man nach der Vorstellung bitte eine Petition unterschreiben sollte.
Ich wartete mit dem ersten Bier, bis der Film anfing: ein Porträt des chinesischen Künstlers Ai Weiwei mit dem Titel „Ai Weiwei – Never Sorry“.
Der Film war als Collage angelegt. Viele Ausschnitte aus Ai Weiweis Leben und Schaffen wurden durcheinander gewürfelt. Ich war mit dem Lesen der deutschen Untertitel gut beschäftigt. Das Politische bzw. die Repressionen durch das Regime standen im Vordergrund. Es gab einige Witzigkeiten: Polizisten filmten Ai Weiwei mit seinen Freunden, wenn sie in der Öffentlichkeit unterwegs waren, und Ai Weiwei filmte sie per Smartphone zurück. Der massige Künstler kam schon ziemlich mutig und sympathisch rüber. All zu viel persönliches hörte man allerdings nicht von ihm. Seine Biografie wurde lediglich angeschnitten. Ai Weiwei inmitten seiner Freunde, Ai Weiwei mit seinen Werken, Ai Weiwei mit seinem kleinen Sohn, Ai Weiwei fast immer lächelnd. Zwischendurch trat seine Mutter auf, die sich natürlich Sorgen machte. Immer wieder ging es um die Zäsuren durch das Regime, die polizeiliche Verfolgung – und Ai Weiwei streute seine Weisheiten dazu ein. Einiges, was er sagte, fand ich gut, aber ich bin nun auch nicht von gestern … Schließlich kam es, wie es kommen musste: Er wurde verhaftet. Inzwischen wurde er unter strengen Auflagen wieder freigelassen. Sein Lächeln ist nicht mehr dasselbe.
Fazit: Gut, dass ich ein paar Bier dabei hatte. Der Film sagte mir nicht viel, was ich nicht schon wüsste. Er ging nicht in die Tiefe. Von dem Künstler Ai Weiwei weiß ich jetzt auch nicht viel mehr als davor. Ein wenig vielleicht. Manches wurde bildlich schön verdeutlicht. Er ist sicherlich ein interessanter Künstler und eine interessante Persönlichkeit. Aber mit dem chinesischen Regime kann er es nicht aufnehmen – das wäre Hybris. Er hat sich da wohl verhoben, weil die Behörden ihn einige Jahre gewähren ließen.
Ansonsten: Ich musste schon wieder pinkeln. Aber der Film war eh rum. Ich schwang mich auf mein Fahrrad und fuhr in die Weinberge … „Gut, dass wir nicht in einer Diktatur leben“, dachte ich, während ich in die Nacht schaute. Menschen wie Ai Weiwei muss man unterstützen. Überall auf der Welt.

Samstag, 1. September 2012

Gott gab dem weißen Mann die Uhr und dem Affen die Zeit


„Gott gab dem weißen Mann die Uhr und dem Affen die Zeit“, saugut und irgendwie wahr, oder?
Ein schwarzer deutscher Kabarettist sagte diesen Satz in einer TV-Talkrunde. Es ist nicht sein Satz. Irgendeiner seiner Vorfahren äußerte ihn wohl mal. Ab und zu komme ich während des Nachtdienstes in den Genuss solcher Sachen. (Haha.) Und diesmal schrieb ich mir es auf.
Zu viele geniale Gedanken und Träume verschwinden für immer im Orkus des Vergessens.
Das Vergessen ist wie ein Schwarzes Loch. Alles was in den Bereich des „Ereignis-Horizonts“ kommt, wird gnadenlos verschluckt – auf Nimmerwiedersehen.
Und irgendwann weitet sich der Ereignishorizont aus. Das nennen wir Demenz. Dabei vergessen wir erst das Naheliegende, während sich das Entfernte noch hält. Warum? Keine Ahnung. Irgendwann vermischen sich die Zeiten in der Realität. Die dementen Alten reden mit mir nicht auf meiner Gegenwartsschiene. Sie sehen in allen möglichen Gegenständen Dinge aus ihrer Vergangenheit, und manchmal verwechseln sie auch die Personen. Ihr Bewusstsein muss in etwa so irreal sein, wie wir es aus unseren Träumen kennen – nur träumen die Dementen nicht.
Wir (dagegen) schauen immer nur auf die Uhr. Den ganzen Tag. Wir sind gehetzt von Verpflichtung zu Verpflichtung …, welche Zeit ist nun die richtige? Unsere wunderbar abgemessene und erklärte Zeit - oder die Zeit, die sich der Rationalität entzieht, die ihre skurrilen Wendungen nimmt? Was bedeutet eigentlich Zeit? Und was bedeutet Vergessen? Wir fühlen uns doch nur solange sicher, wie wir in einer allgemeinen Übereinstimmung mit unserer wahrnehmbaren Umwelt existieren und also überlebensfähig sind – dabei betrachten wir als selbstverständlich, dass dies dann auch die einzig wahre Wirklichkeit sein muss.
Aber auch der Affe überlebt. Vielleicht wird er sogar auf lange Sicht besser als der Mensch überleben.
Ich frage mich, ob wir modernen Menschen nicht einer Art Demenz aufsitzen – sozusagen eine Demenz, die umgekehrt funktioniert …, dass die kurzlebigen Sachen gefördert werden, während die Nachhaltigkeit in den Sumpf des Vergessens getreten wird.
Sicher gibt es einen Magneten in der Evolution, welcher uns kaum eine andere Wahl lässt. Das ist auch der Grund, warum ich, was die Zukunft der Menschheit angeht, pessimistisch bin.

Sonntag, 12. August 2012

Alle vier Jahre


Die Olympiade ist rum. Mein Fazit: Ich brauche keine Olympiade.
Weniger wäre mehr – ich meine, an sportlichen Großveranstaltungen. Ständig läuft irgendwas: Weltmeisterschaften, Europameisterschaften, Dingsbumsmeisterschaften, Olympia, Winterspiele, Sommerspiele …, Tour de France, Wimbledon etc. etc. etc.
Für die Sportler ist`s freilich ein Highlight. Es ist schon mal schön, sich als Hammerwerfer feiern zu lassen oder als Diskus-Queen.
Als TV-Zuschauer fühle ich mich allerdings überflutet von dem Ganzen. Jetzt ist das aber auch mal wieder rum. Was kommt als nächstes? Ach ja, die US-Amerikaner wählen. Das ist auch so`ne Veranstaltung, oder nicht? Kriegt Obama wieder die Goldmedaille? Er läuft die 100 Meter wahrscheinlich schneller als ich …
Wie schnitten die Deutschen eigentlich im Medaillenspiegel ab – gähn? Irgendwie ging das diesmal voll an mir vorbei. Die Ruderer holten noch mal auf, glaube ich.
Immerhin lief alles ohne große Probleme und Störungen ab, dort auf der anderen Seite des Ärmelkanals, wo diese Gallier wohnen, oder heißen sie Briten? Ich war da noch nicht. London soll ein geiles britannisches Dorf sein. Trinken die wirklich alle Tee um Fünf?
Na ja, brauche ich die Briten? Oder die Holländer? Ne. Aber es gibt sie halt wie die Olympiade und all so ein Schmonsens. Weniger wäre mehr – auch was die Nationen angeht. Seitdem die UDSSR und Jugoslawien auseinanderfielen gibt`s noch mehr … jemineh! Von mir aus könnte man die Grenzen einreißen, und wir wären alle eine Weltnation, und dann bräuchten wir auch kein Olympia mehr, und Obama wäre unser Weltpräsident, und ich bekäme die Goldmedaille für den größten Hammer – oder so.
Aber das bleibt freilich `ne Illusion. Der Mond ist übrigens auch eine Illusion. Wusstet Ihr das? Der ist voll irre, dieser Mond da oben. Den kann`s gar nicht geben.
Es gibt eine Menge, was es gar nicht geben kann. Ehrlich, ich habe mir das genau überlegt. Man darf nicht alles glauben, was man sieht.
Gut, ist das also auch mal wieder rum. Wo findet die nächste Olympiade eigentlich statt?
(Auf dem Mond, hoffe ich.)

Samstag, 4. August 2012

Komparsendasein


Wenn man lange genug lebt, erlebt man das Theaterstück, welches sich "Leben" nennt, immer wieder neu, nur mit anderen Schauspielern und abweichender Regie. Letztlich ist es immer dasselbe Stück, dem man verpflichtet ist beizuwohnen - als einer der Komparsen. 

Dienstag, 17. Juli 2012

Wo ist das Hirn?


Immer wieder erstaunt es mich, wie viele Menschen geistig durch Religion, Ideologie und Sekten beeinflussbar sind. Gerade junge Menschen lassen sich oft von abstrusen Ideen und extremen Ansichten anstecken. Religiöse Gruppierungen wie die Salafisten oder Sekten wie die Scientology Kirche nutzen dies aus, um neue Mitglieder zu rekrutieren, die sie manipulieren und für ihre Sache einspannen können. Sie sperren sich gegenüber rationalen Argumenten und halten ihre Ideen sowie ihre Werte für die allein wahren und heilbringenden. Kritik wird strikt abgeblockt, Aussteiger und Abtrünnige werden verfolgt und bedroht. All diesen Gruppierungen und Glaubensgemeinschaften ist gemein, dass sie ein klares Feindbild haben und menschenverachtende Thesen in die Welt setzen. Demokratie und Grundgesetz interessieren sie nicht. Freie Meinungsäußerungen sind nicht erwünscht, die Mitglieder haben sich den Dogmen der Gemeinschaft völlig zu unterwerfen. Als Gegenleistung wird ihnen das Paradies oder werden ihnen Superkräfte versprochen. Der Gruppendruck muss immens sein. Mit faschistoiden Methoden wird die Weltherrschaft angestrebt – nach dem Motto: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.
Immer wieder stelle ich mir die Frage, warum sich derart viele Menschen geistig kastrieren lassen und bedingungslos, gleich Marionetten den selbstherrlichen Demagogen und Führern folgen – sogar bis in den Untergang. Was macht die Anziehungskraft aus? Ich kann dies für mich absolut nicht nachvollziehen. Ich kann z.B. nicht verstehen, wie die Nazis in Deutschland zu einer Massenbewegung werden konnten. Wie kann ein Mensch mit Mitgefühl und Verstand solchen abstrusen und menschenverachtenden Ideen auf den Leim gehen? Waren die Deutschen in der Masse nur eine Herde dummer, blökender Schafe? Natürlich duckten sich damals viele, weil sie schlicht wahnsinnige Angst hatten, aber das gesamte Phänomen einer solchen kollektiven Verblödung kann ich mir damit nicht erklären. Denn: Wie kann es sein, dass der Nazismus heute noch verbreitet ist – auf der ganzen Welt? Wollen die Menschen nicht aus der Geschichte lernen? Wie viele Holocausts brauchen sie noch? In den Zeiten der Massenmedien und des Internets kann sich fast jeder Mensch grenzenlos informieren, so dass auch das Argument der Unwissenheit kaum noch als Entschuldigung zieht.
Ob Nazis, Salafisten, Stalinisten oder Scientology ..., in meinen Augen gibt es kaum einen Unterschied zwischen ihnen. Alle scheißen sie auf die Werte einer aufgeklärten Welt, in welcher die Menschen frei und in ihren Menschenrechten geschützt leben können sollten.

Immer wieder deprimiert es mich, wenn ich lese und höre, dass (junge) Menschen ihr eigenes Denken wie einen Mantel an der Garderobe ablegen, Familie und Freunde aufgeben, dafür irgendwelchen religiösen oder ideologischen Dummschwätzern folgen.

Montag, 16. Juli 2012

nichtssagend überlegen


Also wenn man sich das mal überlegt, wie es ist, aber auch wie es nicht ist, und wie es war und wird mit dem ganzen drumherum, auch wenn das egal ist, weil unwesentlich oder kaum im Blick, in weiter Ferne als auch in unsichtbarer Nähe; wenn man sich das alles anschaut, überlegt, ohne dass man dabei an etwas spezielles denkt, mehr allgemein – doch nicht zu allgemein, gerade so als hätte man eine gewisse Unschärfe in der Betrachtung, welche alles ineinander verschwimmen lässt, man aber mit etwas Konzentration auf die Gegenstände zurückzukommen vermag; wenn man sich das alles so überlegt, ohne konkrete Gedanken zu haben, weil das Konkrete die Zusammenhänge zerreißt, und weil das meiste erst in einer gesamtheitlichen Sichtweise Bedeutung und Sinn findet, dann … dann löst sich nach und nach alles auf, ohne dass man weiß wohin, - es bleiben lediglich Floskeln, Hüllen, leere Formen, die miteinander - ineinander tanzen, bis sich selbst diese Formen auflösen hin zu einem farblosen Nichts, das sich allem entzieht, und in dem doch noch alles liegt ...

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