Sonstiges zur Diskussion

Donnerstag, 22. September 2011

Wo Gott ist, da ist Zukunft


Ich kehre Papst Benedikts Leitsatz für seinen Deutschlandbesuch um.
Ich behaupte:

"Wo Zukunft ist, da ist kein Gott."

Mittwoch, 21. September 2011

Ich liebe Frauen (oder: Dürfen Priester wenigstens masturbieren?)


Ja, ich geb`s zu: ich bin nicht schwul. Teufel, Teufel. Dabei hätte es wohl gut zu mir gepasst. Selbst hat man leider nicht den Blick auf sich, wie ihn andere haben. Als ich noch jung und knackig war, wurde ich nicht selten von Schwulen angebaggert. In meiner Naivität konnte ich mir damals gar nicht vorstellen warum. Und noch vor 16 Jahren, als ich auf meinem jetzigen Arbeitsplatz anfing, hielten mich einige meiner Kolleginnen für schwul. Sie erzählten es mir, nachdem sie mit mir im Bett gelandet waren. Ich empfand und empfinde es nicht als Beleidigung, wenn man mich für einen Homo hält. Es verwundert mich bloß. Da Frauen homosexuelle Männer für grundsätzlich besseraussehend halten als Heteros, fühle ich mich eher geehrt. Aber na ja, Schnee von gestern.

Worauf wollte ich eigentlich hinaus? Ach ja! Ich liebe Frauen. Alles andere halte ich für abwegig. Zwischendurch gehe ich das Gedankenexperiment ein, schwul zu sein. Ich fände es langweilig. Der Geliebte wäre körperlich ein Abbild von mir. Ich habe nichts gegen Schwänze, aber ich habe schon einen. Der reicht. Was gibt es aber schöneres als die Kurven einer Frau, ihre Titten, ihre Frucht, ihren weiblichen Arsch?! Ich verstand deswegen nie so recht, was Heterofrauen an uns Männern eigentlich finden. Dass Frauen lesbisch sind oder werden, kann ich darum aus meiner Sicht eher nachvollziehen.

Schon seltsam, wenn man dieses Thema für sich mal richtig durchdenkt, oder?

Gestern Nacht im Altenheim folgte ich in den Pausen einer Talkrunde im TV. Es ging um den nahenden Ratzinger-Besuch. Der deutsche Papst kommt nach Deutschland. Soll er. Die Katholische Kirche ächtet noch immer die Homosexuellen. Zumindest in ihren Reihen. Man darf bei den Katholiken solange schwul sein, wie man es leugnet. Sonst wird man ausgeschlossen. Und Ratzinger als der obere Moralwächter erklärt uns, warum Homosexualität gegen Gottes Schöpfungsauftrag oder Willen verstößt. Er muss es wissen. Also, wäre ich Katholik, wünschte ich, ich wäre schwul - nur um ihm meinen schwulen Arsch frech entgegenzustrecken. Eine solche Borniertheit, wie sie die Katholische Kirche noch immer an den Tag legt, macht mich wütend!
Sie diskutierten recht eifrig in der Runde, während ich müde im Sessel lag und mich am Sack kratzte. Priester, Theologen, Philosophen Laien, Schauspieler ..., - alle gabe ihren Senf dazu. Es ging nicht nur um die Homosexuellen sondern um die allgemeine Reformträgheit der Katholischen Kirche. Da war z.B. der Fall einer Erzieherin, die einen geschiedenen Mann geheiratet hatte und deswegen von einem katholischen Kindergarten nicht eingestellt wurde.
(Mein Gott, warum hast du mich verlassen ...!!)

Ich wünschte mir, dass plötzlich alle Masken fielen, und es käme heraus, dass auch Ratzinger schwul sei. Ach, wäre das schön!

Ich liebe Frauen! Wahnsinnig liebe ich diese weiblichen Wesen, Feen ... und fickfidel.
Die armen katholischen Priester, falls hetero, dürfen ja noch nicht mal das ausleben. Wie im Knast. Vielleicht würde ich unter solchen Umständen auch schwul.

Sonntag, 11. September 2011

11.09.




Ausschnitt aus einer Collage (1991)



Fast genau 10 Jahre vor "Nine Eleven" fertigte ich eine Collage, welche beinahe prophetischen Charakter hat.

Am Tag der Einstürzenden Türme machte ich Urlaub in Cassis am Mittelmeer. Es war wunderbares Spätsommerwetter. Das Meer, der kleine Hafen, die Felsenküste - herrlich.
Wie aus einer anderen Welt erreichten mich damals die Nachrichten von den furchtbaren Ereignissen in den USA. Die Bilder der brennenden und kollabierenden Türme liefen wieder und wieder in den Fernsehern der Cafés. Die Schockwelle überrollte die Urlaubsidylle ...

Nun, auf den Tag 10 Jahre später, habe ich Nachtdienst im Altenheim.
Der 11. September 2001 wird schier endlos in Fernsehdokumentationen durchgekaut. Aus Sicht der Überlebenden. Aus Sicht der Feuerwehrleute. Aus Sicht der Regierenden. Aus Sicht der Angehörigen, von denen viele vorher noch mit den in den Wolkenkratzern Eingeschlossenen erschütternde Telefonate führen konnten. Letzte Worte. Verzweifelte Worte. Liebesbekundungen. Kaum auszuhalten diese emotionale Dichte ... Ich wechsele das Programm.

Was wird wohl in 10 Jahren sein - mit mir und der Welt?
Werden die Wunden verheilt sein? Werden andere Türme einstürzen? Illusionen zerbersten, auf der anderen Seite neue Hoffnungen entstehen? Junge Menschen, 2001 geboren, werden (fast) erwachsen sein. Sie sind die Zukunft. Werden sie es besser machen? Oder geht alles immer so weiter - mit Terror und Krieg?



Was ich vor einem Jahr dazu schrieb

Donnerstag, 28. Juli 2011

An das Himmelssekretariat, betr. Sommer


Sehr geehrter lieber Gott,
da ich annehme, dass sie überverantwortlich u.a. für das Wetter zuständig sind, bitte ich Sie dringendst zu prüfen, ob der/die Wetterbeauftragte, welche(r) von Ihnen für die Abwicklung der Jahreszeiten berufen, seine Arbeit im Sinne seines Auftrags, insbesondere was den Sommer angeht, pflichtgemäß erfüllt.
Hier in der Kurpfalz laufen bereits seit Wochen in vielen Haushalten die Heizungen - die Temperaturen erreichen am Tage kaum 20°C, und das im Juli, also im Hochsommer! Die sogenannten Hundstage fallen reichlich kühl aus, um nicht zu sagen saukühl! Bitte denken Sie auch an die vielen Kinder, deren Sommerferien gerade beginnen, und die sich auf das Schwimmbad freuen.
Offensichtlich läuft in Ihrer Firma etwas schief. Freilich weiß ich, wie schwer und verantwortungsvoll Ihr Posten ist, und ich will auf keinen Fall den Eindruck erwecken, dass ich Sie wegen Nichtigkeiten belästige. Um Himmels Willen, nein!
Aber ich glaube, dass ich für viele meiner Landsleute spreche, die sich wie ich den Sommer zurück wünschen. Er war schon mal da dieses Jahr. Sogar verfrüht.
Eigentlich ist bereits seit einigen Jahren zu beobachten, dass in den Wetterangelegenheiten immer häufiger geschlampt wird. Doch will man nichts sagen, um es sich mit Ihnen, der schließlich auch für den Einlaß an der Himmelspforte zuständig ist, nicht zu verderben. Ich bin mir des Risikos bewußt, welches ich mit meinem offenen Brief an Sie, den Allerhöchsten, eingehe. Womöglich ziehe ich Ihren Groll auf mich.
Nichtsdestotrotz, es musste einmal gesagt werden: Mit dem Wetter stimmt etwas nicht! Vielleicht bedarf es ja von Ihrer Seite nur weniger Korrekturen, und alles wäre mit dem Sommer wieder im Lot ...
Die Menschen würden es Ihnen danken! Sowieso die vielen Kinder!
Bitte schicken Sie mir ein Zeichen, ob mein Anliegen im Himmel Gehör findet, und ob mit einer Verbesserung des Wetters in Bälde zu rechnen ist.


Hochachtungsvoll in demütiger Geste,
Ihr bonanzamargot

Donnerstag, 12. Mai 2011

Gunter Sachs schoß sich in den Kopf


Gunter Sachs schoß sich in den Kopf. In seinem Abschiedsbrief nennt er das Motiv: Er fürchtete, an der Alzheimerdemenz zu erkranken.


"In den letzten Monaten habe ich durch die Lektüre einschlägiger Publikationen erkannt, an der ausweglosen Krankheit A. zu erkranken.
Ich stelle dies heute noch in keiner Weise durch ein Fehlen oder einen Rückgang meines logischen Denkens fest – jedoch an einer wachsenden Vergesslichkeit wie auch an der rapiden Verschlechterung meines Gedächtnisses und dem meiner Bildung entsprechenden Sprachschatzes. Dies führt schon jetzt zu gelegentlichen Verzögerungen in Konversationen.
Jene Bedrohung galt mir schon immer als einziges Kriterium, meinem Leben ein Ende zu setzen.
Ich habe mich großen Herausforderungen stets gestellt.
Der Verlust der geistigen Kontrolle über mein Leben wäre ein würdeloser Zustand, dem ich mich entschlossen habe, entschieden entgegenzutreten.
Ich danke meiner lieben Ehefrau und meiner engsten Familie sowie meinen in tiefer Freundschaft verbundenen Weggefährten, mein Leben wundervoll bereichert zu haben.

Gunter Sachs"
(Quelle faz.net)


Mir war Gunter Sachs nur aus der Regenbogenpresse bekannt als "der letzte Playboy Deutschlands". Sicher führte er ein bewegtes Leben. Er kam viel rum und war stets gut situiert, - ein Mensch, der es gewohnt war, im Leben Regie zu führen. Nun drohte der geistige Zerfall. Zumindest glaubte er dies. Offensichtlich stellte er eine Selbstdiagnose. Wenn das mal kein Fehler war, denn es gibt z.b. auch Demenzsymptome bei Depression.
Er wollte den Moment nicht verpassen, wo er sich selbstbestimmt das Leben nehmen kann. Vielleicht war er auch lebensmüde mit 78. Hinzu kam die Angst vor einem würdelosen Greisendasein als Pflegefall, das nichts mehr mit der Person gemein hätte, als die er sich sehen -, und als die er bei den Menschen in Erinnerung bleiben wollte.
Ich habe Hochachtung vor seiner Entscheidung. Einziges Manquo ist, dass er seinen Verdacht nicht ärztlich durch eingehende Untersuchungen und Tests absichern ließ. Falls sein Leichnam obduziert wird, läßt sich feststellen, ob er tatsächlich an Alzheimer erkrankt war.

Im Altenheim betreue und pflege ich viele Alzheimerkranke. Es ist nicht einfach. Die Krankheit ist grausam. Der Geist zerfällt in seine Einzelteile, - so scheint es mir. (Ein lebenslang zusammengefügtes Puzzle bricht auseinander.) Die Menschen verlieren nach und nach die örtliche, zeitliche und situative Orientierung, ihr Sprachvermögen und die Bewegungsfähigkeit. Im Endstadium sind sie bettlägerig und werden künstlich ernährt. Der Krankheitsverlauf kann sich über viele Jahre erstrecken, wo der Betroffene intensiver Pflege und sozialer Betreuung bedarf.
Ob ich den Mut hätte, mir eine Kugel durch den Kopf zu schiessen, - gesetzt den Fall? (Diese Frage stellen sich vielleicht nun viele.)
Gunter Sachs starb aufrichtig. Wenn auch eventuell verfrüht. In den Medien wird in der Folge noch viel darüber diskutiert werden. Den Anfang machte gestern Abend die Sendung "Hart aber fair".
Als Altenpfleger wünsche ich mir, dass die Pflege gerade von Demenzkranken weit mehr finanziell unterstützt wird. Wir haben im Altenheim viel zu wenig Personal, um die Sicherheit und die nötige soziale Betreuung von demenzkranken Bewohnern zu gewährleisten. Dieser Mißstand ist zwar hinlänglich bekannt, aber seit Jahren wird nur geredet, geredet, geredet ...; auf eine entscheidende Verbesserung der Pflegesituation warten wir bis heute.
Alzheimer betrifft immer mehr Menschen. Wir können uns vorher erschießen, oder wir stellen uns ohne Wenn und Aber den Problemen, um wenigstens eine anständige Pflege leisten zu können.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Zu einem neuen Unwort - "Sicherheitsverwahrung"

oder: Fehlende Konsequenz im Denken


Ich frage mich, warum sich die Gesellschaft über ein paar gefährliche Verbrecher aufregt, die zu Recht nach der Verbüßung ihrer Haftstrafen frei kommen, sich aber kaum jemand wegen der Tötungsmaschinen auf unseren Straßen echauffiert, die jedes Jahr viel mehr Todesopfer, Schwerverwundete und Traumatisierte fordern ...
Die Befürworter der Sicherheitsverwahrung argumentieren, dass die Sicherheit der Bürger über den Freiheitsrechten des Einzelnen stehen sollte. Nun, dann wäre es aus meiner Sicht nur logisch, wenn sie ihre Autos in der Sicherheitsverwahrung ihrer Garagen beließen, denn jedes Kfz ist eine potentielle Tötungsmaschine. Dies wären wir vorallem den vielen Kindern schuldig, die jedes Jahr im Straßenverkehr sterben und verletzt werden.

Die Menschen sollten ihr Augenmerk mehr auf den Straßenverkehr richten als auf ein paar entlassene Verbrecher. Egal was diese mal in ihrem Leben anstellten - nach der Verbüßung ihrer Haftstrafen sind sie freizulassen. Wenn wir sie für länger oder gar für immer hinter Gitter haben wollen, müssen härtere Urteile ausgesprochen werden. Oder wir führen die Todesstrafe wieder ein. Was aber soll dieses Herumgeeiere mit der Sicherheitsverwahrung?

Das Leben birgt viele Risiken. Dazu gehören Verbrechen, der Straßenverkehr, Haushaltsunfälle, Atomkraftwerke, Naturkatastrophen, Terroranschläge ... Wir sollten die Risiken rational einordnen und nicht absurde kindische Diskussionen führen, je nachdem, was das Tagesgeschehen gerade vorgibt.

(Wie gesagt:) Ich plädiere für eine Sicherheitsverwahrung unserer Autos in Garagen oder auf speziellen Rennstrecken, wo sie keine Fußgänger oder Radfahrer umfahren können.

Montag, 2. Mai 2011

Die Nachricht des Tages


Da komme ich vom Nachtdienst nach Hause, schalte die Glotze ein und glaube meinen Ohren nicht zu trauen: Amerikas Staatsfeind Nr. 1, der Topterrorist Osama Bin Laden tot!? Sie erwischten ihn in Pakistan. Kopfschuss. Filmreif. (In zwei Jahren kommt es in die Kinos.)
Die Amis feiern zu Tausenden in Washington und vor Ground Zero. Unwirklich das Ganze. Wer dachte noch daran, dass sie ihn kriegen? Nach 10 Jahren ... Sie hätten ihn besser lebend gefangen. Nun ist er in den islamistischen Märtyrerhimmel eingegangen, und seine Anhänger haben ein wunderbares Rachemotiv. Mal sehen, was für perverse Anschläge sie sich ausdenken. Eine Atombombe? Giftgas? Ein tödlicher Virus?
Nun, der Gerechtigkeit ist Genüge getan. Präsident Obamas Rede. Die vom 11. September traumatisierte us-amerikanische Volksseele hat sich von einer Last befreit. Die Guten haben gewonnen. Sie kamen mit Hubschraubern. Spezialeinsatz. Neue Helden. Hollywood.
Mir steckt der Nachtdienst noch in den Gliedern. Alles wirbelt durcheinander in meinem Kopf. Nun hörte ich, dass der Leichnam Bin Ladens bereits auf See bestattet wurde (?) Warum denn das? Vielleicht alles eine Inszenierung? Aber wieso? Sein Sohn soll auch getötet worden sein. Die Nachricht ist für mich kein Anlaß zur Freude. Die Besorgnis überwiegt. Und: Wie entwickelt sich der Brandherd Nordafrika? Wie geht es mit Libyen weiter? Mit Gaddhafi? Angeblich verlor er einen seiner Söhne bei einem Luftangriff der NATO. Die libyschen Rebellen feierten dessen Tod ähnlich wie heute die Amerikaner die Tötung Osama Bin Ladens. (Zufall?)
Was kann man glauben? Was glauben die Menschen? Psychologische Kriegsführung?
Es bleibt Verwirrung und ein gruseliges Gefühl. Das Geschehen weit weg, aber auch auf unheimliche Weise nah. Der Wahnsinn ist so unsichtbar wie die radioaktive Verstrahlung. Der Frühling läßt sich nichts anmerken. Die kleinstädtische Biedermeierlichkeit unberührt.

Sonntag, 1. Mai 2011

Seyran Ates, eine mutige Frau


1. Mai. Sonntag. Ich schlief in den Vormittag. Es ist sehr ruhig. Ab und zu höre ich den kleinen Racker von unten durch die Wohnung toben. Ich habe Phoenix eingeschaltet. Es läuft eine Doku über die türkischstämmige Frauenrechtlerin Seyran Ates. Ich bin beeindruckt von dieser Frau, von ihrem Lebenslauf, ihrem Mut, ihrem Temperament und Ehrgeiz.

Sie schrieb Bücher wie Der Islam braucht eine sexuelle Revolution und erhielt daraufhin Morddrohungen. Die Frau ist in meinem Alter. Fast schäme ich mich, wie wenig ich in meinem Leben auf die Beine stellte. Dabei hätte ich alle Chancen gehabt, allein es mangelte mir am nötigen Ehrgeiz.

Seyran Ates, den Namen werde ich mir merken. Ich glaube, sie repräsentiert etwas von dem, was ich gern gemacht hätte. Nur eben auf anderen Gebieten.
Außer an Ehrgeiz fehlt es mir aber auch an Mut und Biss. Denn hätte ich den, würde ich nicht in der Altenpflege versauern. Ach ja, heute Abend muß ich wieder ran. Vier Nächte. Am Ende habe ich weder Kraft noch Lust, mich mit meinen Vorgesetzten zu streiten. Ich glaube, die wüßten gar nicht, was ich eigentlich will. Ich hatte ja schon die ein oder andere Auseinandersetzung. Leider war ich damals in der Defensive.

Es ist, wie es ist. Und es ist noch nicht aller Tage Abend.
Ich wünsche Seyran Ates auf ihrem Weg weiterhin viel Mut und Erfolg.

Montag, 28. März 2011

Historischer Machtwechsel


Nach 58 Jahren schwarzer Regierung endlich ein Machtwechsel. Es kam, wie es kommen musste. Seit Stuttgart 21 zeichnete es sich ab. Und die neuerliche Atomdebatte spielte den Grünen in die Hände. Kretschmann, der grüne Spitzenkandidat, wird Ministerpräsident von Baden-Württemberg! Rot-Grün muss in den nächsten fünf Jahren beweisen, was sie drauf haben. Ich wünsche ihnen für die Regierungsarbeit viel Mut und Verstand.

Es war ein schöner Sonntag. Nach dem Wählen fuhr ich mit dem Rad über die Felder, kehrte in der Züchterklause ein, schlabberte in der Sonne mein Bier und versank in der Lektüre „Memed, mein Falke“ von Yasar Kemal: Ein junger Bauernsohn lehnt sich gegen den willkürlich herrschenden Großgrundbesitzer auf und wird zum Räuber und Rebellen ...
Auch heute brauchen wir noch Menschen mit Mut und aufrechtem Herz, die nicht alles über sich ergehen lassen. Den Herrschenden geht es immer um Eigennutz, Macht und Geld. Sie kümmern sich nicht um die Nöte der Menschen. Im Gegenteil nutzen sie deren Not für ihre Zwecke aus. Zu viele Länder werden noch von Diktatoren beherrscht. Es braucht viele Memeds, um diese zu stürzen. Aktuell in Libyen ...
Zwar gibt es bei uns keine Gaddafis mehr, die Könige wurden schon vor langer Zeit abgesetzt, doch leben wir unter der Geißel des Kapitalismus. Der verhält sich als System nicht anders als ein Großgrundbesitzer, welcher die Bevölkerung gnadenlos ausbeutet, bis es nichts mehr zu holen gibt. Jedenfalls, wenn man ihn läßt. Seine häßliche Fratze zeigt er besonders dort, wo die Menschen arm sind: in den Ländern der Zweiten und Dritten Welt, wo die Menschen keinen Schutz durch eine moderne Verfassung und Regierung genießen. Manchmal schrecken auch wir auf, wenn Arbeitsplätze verschachert -, und Menschen durch Finanzspekulationen um ihre Existenz gebracht werden. Viele werden mit Niedriglöhnen abgespeist, die alleine nicht für ein würdevolles Leben genügen: Zum Leben zu wenig, und zum Sterben zu viel.
Wenn wir die Menschenwürde weiter hoch halten wollen, müssen wir jede kapitalistisch gesinnte Regierung bekämpfen und abwählen! In Baden-Württemberg (Gott sei Dank) gestern geschehen. Mappus, ein Atomlobbyist, wie er im Buche steht, ist nicht länger Landesvater. Die Atomkraft ist wie kaum eine andere Technik Zeugnis des gnadenlosen Kapitalismus, welcher über Risiken und Volkesstimme seit Jahrzehnten hinweggeht. Allein der Profit zählt. In Japan zahlt man derzeit den Preis. Und wie immer müssen die Ärmsten dabei am meisten leiden.
Das gestrige Wahlergebnis macht Mut! Vorausgesetzt, dass sich die Bevölkerung nicht wieder einlullen läßt. Die Atomlobby wird nicht einfach klein beigeben ...

Donnerstag, 24. März 2011

Seelenwasser


Die Seele ist wie ein Gefäß: eine Suppenterrine mit allem möglichen drin, ein Cocktail mit geheimnisvollen Inkredentien ..., ein tiefer See, ein dunkler Brunnen ...

Wir beeinflussen nicht nur selbst, mit was sich die Seele füllt.
Es gibt viele Zuflüsse: vergiftete, schmutzige - aber auch klare, reine.

Umso größer das Gefäß, desto mehr kann es aufnehmen, - desto verdünnter das Gift.

Der Grundstoff ist Wasser - Seelenwasser. Die Welt färbt es ein. Wir sind fasziniert von der Buntheit.

Manche Ideen sind schwarz wie Tinte.

Eine gute Idee ist immer klar. Sie verschmutzt das Seelenwasser nicht. Sie gibt Liebe hinein, - Aufrichtigkeit und Selbstachtung.

Die Seele ist wie das Meer. Der Mensch kippt Gift in das Meer und zerstört den Lebensraum der Meeresbewohner. Er überquert das Meer auf Schiffen, ohne über das Wunder unter dem Kielraum nachzudenken. So oberflächlich geht der Mensch auch mit der eigenen Seele um.





Wasserkristall




Quelle:
Wasserkristalle - Masaru Emoto

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