Nach der Nachtwache ist vor der Nachtwache

Sonntag, 16. Dezember 2012

Für die Tonne


… fühle mich wie ein falscher Fuffziger heute. Am Liebsten würde ich im Bett bleiben, - mir irgendwelche Käsfilme reinziehen, bei denen man nichts denken muss, und die Welt erscheint einem wie unter einer Käseglocke. Aber es hilft nichts, denn ich kann nicht liegenbleiben. Es wartet noch eine Nachtwache auf mich.

Der graubärtige Angestellte im Reisezentrum heute Morgen war gut drauf. Erst zog er das Ausfertigen meiner Zugtickets mit ironischen Bemerkungen in die Länge, und danach begann er zu plaudern. Seine Frau arbeitete auch in der Altenpflege ... Wieso erzählte er mir das eigentlich? Ach ja, er verdrehte die Augen über eine Kundin am Nachbarschalter, die Ärger machte. „Und das am Sonntag“, sagte er. Ich erwiderte, dass ich auch in einem Beruf arbeite, wo man sonn- oder feiertags nicht verschont bleibt. Drum kamen wir darauf.
Also, seine Frau musste wegen Rückenbeschwerden umschulen. Sie wollte in der Kinderbetreuung arbeiten, aber vom Arbeitsamt bekam sie bloß die Umschulung zu einem dummen Bürojob finanziert. Irgendwas Spezielles. Nun hatte sie eine Ausbildung, die sie erstens nicht mochte, und mit der sie zweitens gar keine Arbeitsstelle fand. Haha! „Wahrscheinlich laufen hintenherum Absprachen zwischen Wirtschaft und Jobzentrum, welche Ausbildungsberufe für Umschulungen genehmigt werden, egal ob die gebraucht werden“, meinte der graubärtige Bahnangestellte. Über Umwege versuchte seine Frau nun doch in der Kinderbetreuung unterzukommen … Verrückte Welt!
Da der nächste Kunde mit Nummer 10XX auf einen freien Schalterplatz wartete, konnten wir das Thema nicht vertiefen. Zum Abschied reichte er mir die Hand. Seine Augen waren leicht glasig. Meine wahrscheinlich auch. Ich hatte einen anstrengenden Nachtdienst hinter mir.

Wollte ich sonst noch was sagen? Nein, nicht wirklich. Der Tag trist und grau. Inzwischen ist es sowieso dunkel. Was läuft da eigentlich für ein Scheiß in der Glotze!? Ah, was mit Ben Stiller. Umschalten oder nicht Umschalten, das ist hier die Frage. Oder: It`s a long way to Tipperary.

Samstag, 15. Dezember 2012

Dem Tod ein Gedicht


Kurz und düster die Tage, beschissen die Lage.
Unter den Schatten allein. Mit einem Glas Wein.
Die Kälte kriecht in die Knochen, unaufhörlich seit Wochen.
Gefesselt im Leben.
Wie viel muss man geben?
Herzen, die klammern, Herzen, die jammern.
Trost versiegt wie ein Fluss im Sande.
Am Besten geb` ich mir die Kante.
Der Tod steht im Nimbus,
senkt sich nieder zum Kuss,
dem letzten.
Doch hetzen
lässt er sich nicht.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Unvorstellbar


Schwarz mit weißen Flecken. Die Natur sieht aus wie das Negativ eines Dalmatiner-Fells.
Als ich aufwachte, dämmerte es bereits wieder. Der Verkehr auf der Talstrasse braust wie eh und je. Ich stelle mir vor, dass die Welt untergeht, aber die Autos immer noch fahren. Und das Altenheim auf dem Bergkamm wird auch noch da sein. Es gibt Dinge, die albtraumhaft alle Zeiten überstehen. Zumindest in unseren Köpfen. Und wenn wir dann selbst ins Gras gebissen haben, werden diese Dinge im Universum weiter spuken. Weihnachten gehört auch dazu. Das wird noch gefeiert werden, wenn alle tot sind. Wenn es keine Erde mehr gibt. Gespenstisch. So ist mein Gefühl heute. Wir leben in einer gespenstischen Ausweglosigkeit. Alles wiederholt sich: die Alten des Nachts in ihren Betten, die eintrudelnden Arbeitskollegen am Morgen, die keifende Chefin …, der Weg hinunter zur Bushaltestelle, die Wartenden, die leeren Gesichter …
Auch wenn wir sterben, geht alles weiter. Wenn nicht hier auf der Erde, dann irgendwo anders im Weltall. Einen Moment lang blasen wir uns auf, als wären wir der Mittelpunkt von allem mit unserem Glück und Unglück, mit unserem Leid und unseren Nöten, Träumen, Wünschen und Phantasien.
Ich bin der menschlichen Umtriebe müde. Sie nerven mich wie die Autos auf der Talstrasse. Fast wünsche ich mir, dass die Maja-Prophezeiung eintritt, - damit endlich Ruhe ist.
Unvorstellbar.

Montag, 3. Dezember 2012

Kalt


Die Wohnung kalt. Draußen immer noch Schneegestöber. Doch es bleibt nicht liegen. Schmuddelwetter. Die Finger klamm. Die Nachtdienste schlauchen. Der Körper träge. Die Glieder schmerzen. Etwas Muskelkater von der gestrigen Rutschpartie im Schnee. Ich reibe mir die Augen. Im Altenheim geht alles seinen Gang. Die Dementen geistern durch die Nacht, - wissen nichts mit sich anzufangen, klingeln und schauen mich mit traurigen Augen an: „Wo bin ich? Was soll ich machen? Wie spät ist es? Wo ist meine Frau?“
Ich spüre ihre Verzweiflung und Verlorenheit. Die meisten schwerhörig. Sie verstehen meine Worte kaum, wenn ich sie versuche zu beruhigen. Am frühen Morgen gehe ich noch mal von Zimmer zu Zimmer. In einer Naßzelle liegt eine Frau am Boden. In Erbrochenem und Durchfall. Sie weiß nicht, dass sie am Boden liegt. Sie sagt, dass sie aufs Taxi wartet. Glück im Unglück: außer einer Prellung kann ich keine Verletzungen entdecken. Irgendwie schaffe ich sie wieder auf die Beine, wasche sie, ziehe sie um und bringe sie zurück ins Bett. Sie fragt immer wieder nach dem Taxi.
Ich kann nicht helfen. Für Mitleid bleibt keine Zeit, keine Kraft. Ich bin müde ...

Sonntag, 2. Dezember 2012

Schneegestöber


Es schneit noch immer. Heute morgen wurde der Nachhauseweg per Fahrrad zur abenteuerlichen Rutschpartie. Teilweise geht es auf der Strecke steil bergab. Ich saß auf der Rahmenstange und benutzte einen Fuß als Bremse und Gleithilfe bzw. Stütze im Schnee. 6 Uhr 30 waren noch keine Räumfahrzeuge unterwegs. Die Schneedecke war geschlossen. Und es schneite unaufhörlich. Eine Menge PKWs kamen mir allerdings in die Quere. Ich fragte mich, wo die alle am frühen Sonntagmorgen hinfuhren. Das Altenheimpersonal hatte, wenn auch leicht verspätet, bereits mit dem Dienst begonnen.Wahrscheinlich wunderten sich die Autofahrer auch ... über meine skurril anmutende Rutschpartie mit dem Fahrrad. Ich benötigte fast eine Stunde und sah schließlich aus wie ein Schneemann. Ein einziges Mal haute es mich hin. Gleich zu Beginn in einer engeren Kurve. Mit der Zeit kriegte ich den Dreh raus, wie ich am sichersten rutschte und in den Spurrillen der Autos fuhr.

Der Himmel ist noch immer grau und schwer. Im Tal taut es leicht. Aber oben auf dem Berg wird bald ein halber Meter Schnee liegen. Ich hoffe, dass heute Abend der Bus fährt, sonst sehe ich alt aus. Als vor zwei Jahren das Schneechaos war, fuhren die Busse nicht, und ich musste im Schneegestöber zum Nachtdienst trampen ...




Blick aus dem Fenster

Sonntag, 25. November 2012

Fremder Besuch


Gestern Nachmittag fuhr mir kurz der Schreck in alle Glieder. Es klingelte an meiner Wohnungstür, oder besser es summte. Meine Klingel hat einen schrecklichen Summton. Er fährt einem durch Mark und Bein.
Ein älterer Herr und eine Frau mittleren Alters standen vor meiner Haustür, zwei ziemlich distinguierte Erscheinungen. Er hatte einen Anzug an und trug eine Aktentasche. Sogleich dachte ich an meine Eltern, denn der Mann sah aus, wie man sich einen Notar oder Bestattungsunternehmer gemeinhin vorstellt. Ich stand mit Bermudashorts und T-Shirt im schäbigen, kühlen Vorraum, und sah auf die zwei Gestalten. Es dämmerte bereits. Ich fühlte mich ein wenig asozial in diesem Moment und überspielte dieses peinliche Gefühl, indem ich Haltung annahm und freundlich „Guten Tag“ sagte. Ich erinnere mich nicht mehr an den genauen Wortlaut der ersten Sätze, die der ältere Herr an mich richtete – es interessierte mich nicht. Jedenfalls atmete ich erleichtert auf, als schnell klar war, dass es nur die Zeugen Jehovas waren. Ohne auf seine Rede einzugehen, bedeutete ich den Beiden, dass ich sehr unpässlich sei, dass ich gerade dabei wäre, unter die Dusche zu steigen. „Uff – Gott sei Dank!“ dachte ich nur. Mir war nämlich wirklich das Herz in die Hose gerutscht. So bekam ich den Wachturm in die Hand gedrückt, und die Zeugen Jehovas gingen wieder ihrer Wege, das heißt, sie besuchten meinen Vermieter, der über mir wohnt.

Den Wachturm halte ich gerade in den Händen. Es ist die Juli-Ausgabe. Warum gab er mir eine Juli-Ausgabe Ende November? Auf dem Titelbild der Ausgabe eine junge, blonde Frau, die Hände gefaltet und zum Himmel schauend. Dazu der Satz: „Wer hört zu, wenn wir beten?“

Nun haben sich die Zeugen Jehovas auch mal zu mir verirrt. Sie sind sehr eifrig im Missionieren. Doch bei mir beißen sie auf Granit. Oder um es in deren Wortlaut zu sagen: Ich bin eine verlorene Seele.
(Dabei ist mir oft nach Beten.)

Dienstag, 30. Oktober 2012

Jeder macht, was er machen kann


Ich komme mir vor wie ein Telefon-Junkie. Mein Telefon wurde in den letzten zwei Tagen mehr bemüht als in den vergangenen zwei Jahren. Mir schwirrt der Kopf. Er fühlt sich momentan an wie ein Bienenschwarm. Gedanken und Gefühle fliegen wild durcheinander.
Meine Freundin fängt mich moralisch auf, so gut sie kann. So gut, wie man das von Kärnten aus machen kann über achthundert Kilometer hinweg.
Jammern? Ja, ich jammere. Nacht für Nacht jammern mir die Alten im Pflegeheim die Ohren voll, und ich höre ihnen geduldig zu. Irgendwann strömt es auch mal aus mir raus. Dann doch am Besten im Internet, wo ich niemanden direkt volljammere sondern die Allgemeinheit.

Okay - ich stelle den Jammer- und Auskotzmodus kurz ab:
Meine Mutter tut sich nach wie vor schwer mit dem Gedanken, meinen Vater in ein Pflegeheim abzugeben. Wenigstens zur Kurzzeitpflege. Eile ist aber geboten, weil er schon diese Woche aus dem Krankenhaus entlassen wird. Eine Zurückverlegung meines Vaters in die Obhut meiner Mutter wäre fatal. Das sehen eigentlich alle Beteiligten so.
Wir hangeln uns von Tag zu Tag und harren der Dinge, die da kommen.
Jeder macht, was er machen kann.

Montag, 29. Oktober 2012

Was bleibt, ist Beten


Ein Monstersturm steuert auf die amerikanische Ostküste zu und bedroht die Millionenmetropole New York.
Ich telefonierte mit den Heimleitern einiger Altenheime. Einen passenden Platz für meinen dementen Vater zu finden, wird nicht leicht werden. Nicht alle Heime haben spezielle Dementen-Stationen, und außerdem gibt es Wartelisten. Eine perfekte Unterbringung ist unmöglich. (Ich pflege und betreue ja selbst Demente im Altenheim und kenne zu gut die Probleme und Risiken.) Auch befürchte ich, dass meine Mutter ihn wieder nach Hause holen würde. Sie sagt zwar „Ja“ zu meinen Argumenten, dass eine Unterbringung in einem Pflegeheim notwendig ist, aber ich höre zwischen ihren Worten heraus, dass sie ihn nicht weggeben will. Sie hängen zu sehr aneinander.
Ich säße momentan lieber mit ein paar Kästen Bier in New York und wartete den Monstersturm ab. Es ist ein beschissenes Gefühl, wenn man ein Unheil nach dem anderen auf sich zukommen sieht – und kann nicht viel machen.
Heute Abend gehe ich für vier Nachtwachen ins Altenheim. Ich greife mir an den Kopf, wie verrückt alles ist. Ich bin müde.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

00 Jesus


Fünfzig mehr oder weniger arme und bemitleidenswerte Seelen klammern sich an mich. Ich bin in der Nacht ihr Fokus (und Lokus). Wenn sie mich rufen, verstehen sie nicht, dass sie nicht die einzigen im Haus sind, die mich brauchen. Sie verstehen nicht, dass ich keine Zeit habe, um mir alle ihre Sorgen anzuhören. Die es noch ein wenig verstehen können, schütteln nur den Kopf, wenn ich ihnen erkläre, dass ich nachts als Pflegekraft alleine bin. „Ich habe für sie gebetet, obwohl ich nicht gläubig bin“, sagte eine alte Dame, die bei uns nur Gastbewohnerin ist, „Sie tun mir ja so leid.“ Ich erwiderte: „Das ist mein Beruf. Machen Sie sich bitte keine Gedanken.“
Es gibt Nächte, da komme ich mir vor wie Jesus, an den sich die Gebrechlichen klammern und Hilfe oder sogar Wunder erwarten. Unwillkürlich schrecke ich zurück. In beinahe jedem Zimmer, das ich öffne, sitzt ein Vampir, welcher meine Lebensenergie anzapft. Ich will keine Maske aufsetzen, aber dann passiert es doch, dass ich zombiehaft meine Arbeit verrichte, ohne noch Mitgefühl zulassen zu können.
Ich verstehe selbst nicht, warum ich mir das antue. Natürlich brauche ich die Arbeit und das Geld. Aber wie lange halte ich dieses Martyrium noch durch? Übertreibe ich? Sind meine Nerven am Arsch? Bin ich ein Weichei?
Vor vielen Jahren sagte meine Chefin auf einer Betriebsfeier zu mir, dass ich falsch in diesem Beruf wäre. Wahrscheinlich hatte sie recht.

Montag, 22. Oktober 2012

Verfahren


Schock in der Morgenstunde: Wenn bei mir mal das Telefon klingelt, hat es meist nichts Gutes zu bedeuten. Und so war es: Das Rote Kreuz teilte mir mit, dass meine Mutter psychisch zusammenbrach und in die Psychiatrie gebracht wird. Meinen Papa würden sie erst mal mitnehmen, aber ich müsste mich kümmern, wo er später unterkommt. Sein Alzheimer ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass man ihn nicht tagelang allein zuhause lassen kann. Ich werde eine Kurzzeitpflege für ihn organisieren müssen.
Verdammt! Es war klar, dass solch eine Situation eintreten wird. Die Mutter war schon immer psychisch labil. Schon vor Jahren hatte ich sie gefragt, was sie für ihre Pflegebedürftigkeit geplant hätte. Vater wollte von solchen Themen nie etwas wissen. Und die Mutter dachte, dass sie mit etwas Nachbarschaftshilfe und einer Haushaltshilfe klar käme.

Neue Lage: Meine Mutter verweigerte eine Aufnahme in die Psychiatrie. Sie wurde zu einem ansässigen Nervenarzt geschickt. Ich hatte sie kurz am Telefon. Sie fühlt sich allein und überfordert. Sie ist schwer depressiv.

Über mir bricht die Vergangenheit zusammen. All der familiäre Morast, den ich lange wegschieben konnte, überkommt mich wie ein böser Fluch. Von einem Moment zum anderen hänge ich fest in einem Geflecht von Ängsten. Wie konsterniert sitze ich an meinem Schreibtisch, telefoniere mit Hinz und Kunz und sogar mit meiner Schwägerin, mit der ich noch nie Kontakt hatte.

Telefonat mit meiner Mutter: Die Eltern zuhause. Meine Mutter weinte am Telefon. Sie kann nicht mehr, sagte sie. Sie sagte, dass sie Pillen schlucken will. Ich fragte sie, ob sie beim Arzt war. Nein, antwortete sie, sie will niemanden sehen. Ich sagte ihr, dass ich sie liebe, aber heute nicht zu ihnen kommen kann. Sie soll sich beruhigen, meinte ich, wieder einen klaren Kopf bekommen, und dann würden wir uns in den nächsten Tagen zusammensetzen. Sie legte auf.
Ich telefonierte mit meiner Schwägerin, berichtete ihr, dass meine Mutter nicht in der Psychiatrie bleiben wollte. Wir beredeten die möglichen Hilfen – über Nachbarschaftshilfe und Sozialstation und sonstigen Hilfsangeboten, welche zumindest den Alltag für meine Eltern erleichtern würden. Uns ist klar, dass langfristig nur die Unterbringung in einem Pflegeheim sinnvoll ist. Ich weiß, dass meine Mutter nie einstimmen wird.

Ich sitze wie blöd in meiner Wohnung. Ich warte auf den Nachtdienst. Vielleicht ist es ganz gut, dass ich Nachtdienst habe, denke ich. In mir wütet ein Kampf. Es tut mir ungeheuer leid, dass ich meinen Eltern keine bessere Stütze bin. Ich kann nicht. Ich höre im Geiste nochmal die Worte meiner Mutter, als wir telefonierten. Wenn doch alles schnell vorbei wäre, denke ich. Böse Erinnerungen kommen hoch. Bereits als Kind litt ich unter den Nervenkrisen meiner Mutter. Es war so schlimm, dass ich sie tot wünschte damals. Aber jetzt bin ich erwachsen. Wie blöd sitze ich hier. Über mir eine Zentnerlast. Es geht doch nicht um mich – es geht um eine Hilfe für meine Eltern!

Telefonat mit der Nachbarschaftshilfe: Sie schicken am Abend jemanden vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Ich erläuterte die Situation. Sie waren am Morgen bereits involviert, sagte die Dame, aber das Rote Kreuz kam ihnen zuvor. Es stellt sich darum sehr schwierig dar, weil meine Mutter gegenüber Ärzten und auch gegenüber Pflegekräften nicht kooperiert. Mein Vater will sich nicht von Fremden beim Waschen und Anziehen helfen lassen.
Einer der telefonischen Ratgeber sprach von einer „Gebrechlichkeitshilfe“, die man beim Vormundschaftsgericht in solchen Fällen beantragen kann. Was für ein scheiß Wort! Aber irgendeine Hilfe muss dringend geschehen, bevor eine Notsituation eintritt, wo meine Eltern zwanghaft eine Betreuung vom Gericht auferlegt bekommen. Das kann unter diesen Umständen sehr schnell gehen.

Ich kann die verzweifelte Stimme meiner Mutter am Telefon nicht vergessen. In meinem Brustkorb zieht sich alles zusammen. Sollte ich nicht bei meinen Eltern sein? Aber ich kann nicht. Ich will nicht! Ich bin wie gelähmt. Ich habe Angst. Wird meine Mutter sich etwas antun? Ich hasse mich. Ich hasse das Leben. Warum lebe ich?

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